Bei traumhaftem Herbstwetter lockte die Pflanzaktion am 21. Oktober rund 80 Freiwillige in das Revier Zollhaus des Forstbetriebs Süd. Mit Spaten und Pflanzhacke bewaffnet wurde tatkräftig angepackt, um auf einer Fichtenschadfläche einen Mischwald aus Eichen, Nussbäumen, Douglasien, Tannen und Kiefern zu etablieren.
Hautnah konnten Jung und Alt erfahren, wie schwer die Arbeit im Wald sein kann, war manch ein Pflanzplatz doch steiniger als erwartet. Die fleißigen Helferinnen und Helfer haben sich weder von dieser Herausforderung noch von den Brombeeren abhalten lassen, den klimastabilen Mischwald von morgen durch ihre eigenen Hände mitzugestalten. Nach getaner Arbeit schmeckte das Wildgulasch gleich doppelt so gut.
Wir danken allen Freiwilligen und unseren Partnern Deutschland forstet auf, „Unser Wald“ e.V., Leonhard Weiss Bauunternehmung und SIXT SE und freuen uns schon auf die nächste Pflanzaktion!
Am 20.09.2023 folgten rund 40 Vertreterinnen und Vertreter aus laubholzverarbeitender Industrie, Holzhandel, Forstdienstleistung, Forstbetrieb und branchennahen Verbänden der Einladung vom Staatsbetrieb Sachsenforst, Landesforstbetrieb Sachsen-Anhalt und ThüringenForst AöR zum mitteldeutschen Laubholzgespräch nach Leuna. Im gemeinsamen Dialog wurden die regional wirkenden Herausforderungen erörtert.
Das seit 2018 anhaltende Schadgeschehen in Deutschlands Wäldern führte zu besorgniserregenden Vitalitätsverlusten bei den einheimischen Laubholzarten. Das Wasserdefizit, gerade in den tieferen Bodenschichten des Wurzelraumes, ist nach wie vor ausgeprägt und erlaubt den Laubbäumen keine Regeneration. Der Umgang mit dem Schadgeschehen beim Laubholz ist komplexer als bei Nadelholz. Gründe sind heterogene Waldstrukturen, Naturschutzrestriktionen, technologische Besonderheiten und Einschränkungen bei der Verwendbarkeit des Schadholzes.
Seitens der Holzkunden wird von vollen Produktlägern berichtet. Deren Abnehmer reagieren zunehmend mit hohen Qualitäts-ansprüchen und hoher Reklamationsbereitschaft. Zuletzt begehrte Sortimente Verkaufen sich immer schlechter. Der Rundholz-Export wird seine selbst proklamierte „Ventilwirkung“ nur begrenzt entfalten können, globale Wirtschaftskreisläufe agieren momentan ebenso stark abgebremst. Als klares Signal für Forstwirtschaft und die (Laub-)Holznutzung soll die progressive Verwertung des Totholzes verstanden sein.
Die Entwicklung der stofflichen Laubholzverwendung im Bereich der Platten- und Zellstoffindustrie schwächelt eher. Hierbei ist die Bioökonomie als Hoffnungsträger für eine regionale Wertschöpfungskette im Forst-Holz-Cluster zu sehen. Eindrücklich zeigte sich dies bei der abschließenden gemeinsamen Bustour über den UPM-Biochemicals Standort in Leuna.
Das mitteldeutsche Laubholzgespräch hat gezeigt, dass die aktuellen Herausforderungen nur in fairer Partnerschaft bewältigt werden können. Gefordert sind vor allem Flexibilität sowie die Bereitschaft, gemeinsam neue Wege zu gehen. Mittelfristig muss es gemeinsam gelingen, Handel und Endverbraucher von der Funktionalität und der naturgegebenen Schönheit des einheimischen Laubholzes in all seinen Facetten zu begeistern.
Arbeitsschutztag
Klimawandel – Trockenheit – Waldsterben: Die aktuellen Ereignisse halten die Forstwirtschaft in Atem. Nach der Fichte kriegen zunehmend auch die heimischen Laubbaumarten Buche und Eiche Probleme. Die anhaltende Trockenheit der letzten Jahre hat die Bestände geschwächt und Pathogene oder Insekten wie der Eichenprachtkäfer geben ihnen den Rest. Die abgestorbenen oder halbtoten Bäume stehen zunehmend zahlreich in den Wäldern und stellen ein wachsendes Problem dar: bei Erschütterung der Bäume kann Totholz aus den Kronen herunterfallen und die Forstarbeiter gefährden.
Deshalb führte der Forstbetrieb Süd in Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft (SVLFG) und dem Forstunternehmerverband Sachsen-Anhalt (DFUV) am 28.09.23 eine Schulung durch. Nach Rothenschirmbach eingeladen waren Forstunternehmerinnen und -Unternehmer aus der Region. In einem einleitenden Vortrag berichtete Holger Koth (Leiter Forstbetrieb Süd) von der aktuellen Lage: Die Arbeit im Wald sei weiterhin nötig, um die noch gesunden Bestände zu schützen. Der Arbeitsschutz gehe aber vor und als Maxime gelte: Gesundheit und Wohlergehen der Menschen stehen über allem.
Anschließend ging es in einen nahegelegenen Waldbestand, wo moderne Arbeitsverfahren im Schadholzeinschlag vorgeführt und diskutiert wurden. Mit Hilfe ferngesteuerter Hydraulikkeile und dem Einsatz von Maschinen können Forstwirte den Gefahrenbereich während des Fällvorgangs verlassen. Auch die damit verbundenen Schnitttechniken wurden diskutiert.
Vielen Dank an alle Teilnehmenden. Wir wünschen unfallfreies Gelingen und Gesundheit bei der Arbeit im Wald.
Unter dem Motto „Die Baumarten der Zukunft“ präsentierte sich der Landesforstbetrieb erstmals gemeinsam mit dem Landeszentrum Wald (LZW) und dem Forstlichen Bildungszentrum (FBZ) auf dem diesjährigen Landeserntedankfest. Bei strahlendem Sonnenschein zog es an beiden Tagen rund 35.000 Besucherinnen und Besucher in den Magdeburger Elbauenpark.
Am gemeinsamen Stand wurde der Weg vom Forstsaatgut über die Wahl der passenden Baumarten und Bestandeszieltypen bis hin zur Holzernte und schließlich der vielfältigen Verwendung dargestellt. Symbolisch für die Verarbeitung der verschiedenen Holzarten verlosten beide Betriebe gemeinsam zwei handgefertigte Gartenstühle für Kinder aus heimischem Lindenholz. Die Antwort der Gewinnspielfrage dürfte viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer überrascht haben, wiegt ein Moorbirkensamen doch tatsächlich nur 0,0002 bis 0,0003 g. Noch am Sonntagabend konnten dem glücklichen Gewinnerpärchen die Wikingerstühle überreicht werden. Wir wünschen viel Freude damit!
An dieser Stelle bedanken wir uns auch nochmal ganz herzlich bei allen helfenden Händen vor und hinter den Kulissen, die zum diesjährigen Stand beigetragen haben und freuen uns auf das nächste Jahr!
Die Gewinnspielfrage bezog sich auf den diesjährigen Baum des Jahres, die Moorbirke. Foto: LZW
Am Glücksrad "Bildung für nachhaltige Entwicklung" durften sich Klein bis Groß an Fragen rund um Klima, Gleichstellung und Nachhaltigkeit versuchen. Foto: LZW
Hoch erfreut über ihr Gewinnerglück holte ein Pärchen aus Biederitz seine neuen Gartenstühle ab. Foto: LZW
Am Stand unter dem Motto "Mein Job Wald" informierten sich Besucherinnen und Besucher über die beruflichen Perspektiven im Bereich Forst. Foto: LZW
Am 20. Mai 2023 fand im Forstrevier Hakel, Betriebsteil Ostharz eine geführte Rundwanderung für interessierte Bürger statt. Forstbetriebsleiter Hans Schattenberg und Revierförster Falko Friedel erklärten den etwa 40 Teilnehmern an verschiedenen Exkursionspunkten aktuelle Themen der Waldbewirtschaftung. Auf der Route lag auch die historisch bedeutsame Domburg im zentralen Bereich des Waldes. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit dem CDU-Stadtverband Seeland und Mitgliedern der evangelischen Kirchengemeinde Heteborn organisiert.
Der Hakel ist ein ausgedehntes Waldgebiet zwischen Aschersleben und Halberstadt und wird seit Jahrhunderten forstlich genutzt. Der daraus entstandene Eichenanteil und die hohe Artenvielfalt sind Musterbeispiel für die Vereinbarkeit von Forstwirtschaft und Naturschutz.
Am 16. Mai 2023 fand im Forstbetrieb Anhalt das 2. Treffen „Junger Förster“ statt. Der Einladung folgten junge Kolleginnen und Kollegen aus verschiedensten Einsatzbereichen des Landesforstbetriebes Sachsen-Anhalt. Anlass war in erster Linie ein Austausch zu Chancen und Herausforderungen, die den „Jungen Förstern“ im Arbeitsalltag begegnen.
Weiterhin wurde über die forstliche Ausbildung in Sachsen-Anhalt gesprochen, welche nahezu alle Anwesenden in jüngster Vergangenheit durchlaufen haben. Umrahmt wurde das Programm von der Vorstellung des 1. Marteloskopes in Sachsen-Anhalt und einem gemeinsamen Jagdansitz. Auch im nächsten Jahr soll die Vernetzung junger Kollegen durch ein solches Treffen unterstützt werden.
Im Landesforstbetrieb setzt derzeit ein enormer Generationswechsel ein. Dadurch ergeben sich vielseitige berufliche Möglichkeiten für alle Neueinsteiger. Bei Interesse kontaktieren Sie uns gern!