100 km Waldrand für Sachsen-Anhalt


Ein Projekt des Landesforstbetriebes für die Schaffung wertvoller Bindeglieder zwischen Offenland und Wald. 


Stabilität und Diversität für die Zukunft


Die steigende Anzahl von wiederkehrenden Naturkatastrophen in den letzten 15 Jahren (Orkane, Dürren, Pilzerkrankungen) hat zu großflächigen Absterbe-Erscheinungen bei einzelnen Baumarten (Fichte, Buche, Kiefer, Esche, Ahorn) geführt. Allein im Landesforstbetrieb sind auf Grund der letzten Schadereignisse rd. 5000 ha Kahlflächen entstanden. Diese Flächen sollen zukünftig zu dauerwaldartigen d.h. ökogerechten Waldbeständen aufgebaut werden. Bei diesen Aufforstungsmaßnahmen soll dem Waldrand – in der forstlichen Vergangenheit oftmals vergessen - wieder das Augenmerk geschenkt werden, den er als Teil des Ökosystems Wald Inne hat.

Als Bindeglied zwischen Offenland und Wald besitzt der Waldrand ausschließlich positive Eigenschaften für die nachgelagerten Waldbestände.

Mit dem Projekt 100 km Waldrand hat der Landesforstbetrieb Sachsen-Anhalt es sich zum Ziel gemacht den Anteil an naturnahen und ökogerecht aufgebauten Waldrändern zu erhöhen. Dabei stellt unser Projekt nur die Initialisierung für die Wiederentdeckung dieses Themas dar. Es soll auch dazu dienen, im Sinne der gesetzlichen Vorbildfunktion des Landeswaldes, den Anteil an naturnahen Waldrändern besitzübergreifend voran zu treiben. 

 

Die Vorteile der Waldränder auf einen Blick:

  •            Erhöhung der Biodiversität
  •            Schutz vor Windwurf, Erosion, Verhagerung, negativen Stoffeinträgen
  •            Schaffung von Habitaten für Antagonisten gegen Forstschädlinge
  •            Korridore/ Trittsteine für seltene Tier- und Pflanzenarten
  •            Möglichkeit seltene Baumarten II. Ordnung zu etablieren
  •            Möglichkeit zur Reduzierung von kostenintensiven Verkehrssicherungsmaßnahmen
  •            Mögliche Areale für Energie- und Brennholzgewinnung
  •            Schutzgürtel/ Schutzstreifen gegen Waldbrände
  •            Verbesserung der Berstäubung durch Erhöhung der Insektenvielfalt
  •            Steigerung des landschaftlichen Erholungswertes
  •            Stabilisierungsfaktor im Klimawandel 



Aufbau eines naturnahen Waldsaums

Beispielarten:

der Krautschicht

  • Gemeiner Rainkohl
  • Wald-Habichtskraut
  • Große Brennessel
  • Johanniskraut
  • Brombeere
  • Distel
  • Seggen-Arten
  • Binsen-Arten
  • Simsen-Arten
  • Knotige Braunwurz

der Strauchschicht

  • Kreuzdorn
  • Hundsrose
  • Hartriegel
  • Pfaffenhütchen
  • Schwarzdorn
  • Roter Holunder
  • Schwarzer Holunder
  • Schlehe
  • Faulbaum
  • Wacholder
  • Haselnuss

der Bäume II.Ordnunug

  • Wildapfel
  • Wildbirne
  • Kirsche
  • Eberesche
  • Feld-Ahorn
  • Aspe
  • Weiden-Arten

Unsere Projektflächen

Hier sehen Sie Bilder unserer Projektflächen für das Ziel 100 km neuen Waldrand zu etablieren.

Die neu angelegten Waldränder werden in der Regel eine Tiefe von 25 bis 30 m besitzen.


Bei 100 km ergibt dies eine Waldrandfläche von 250 bis 300 ha.


Waldrandbarometer

Um den Fortschritt des Projektes besser zu veranschaulichen haben wir für Sie ein „Waldrandbarometer“ eingerichtet, dass den Fortschritt des 100 km-Ziels darstellt.


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